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März bis Mai 2021
Nach den dunklen Wintermonaten hält endlich der Frühling Einzug in Mourning Hill. Das Wetter ist oft wechselhaft, mit frischen Frühlingsbrisen und gelegentlichen Regenschauern, die die Küstenlandschaft aus ihrem langen Winterschlaf reißen. Und auch die Bewohner der Stadt schließen sich an. Spätestens beim Jahrmarkt, der im April seine Pforten öffnet, kriechen auch die griesgrämigen Nachbarn wieder aus ihrer Höhle, während die Abenteuerlustigen sich auf den Weg zu einer ganz besonderen Party machen. Tidewater Island beckons, und nach diesem Abend wird nichts mehr sein wie zuvor.
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![]() ![]() ![]() Ohne die im ausklingenden 19ten Jahrhundert eröffnete Nerven- und Heilanstalt, wäre Mourning Hill nicht, was es heute ist. Der gute Ruf der Küstenstadt geht teilweise noch immer auf den ehemals tadellosen Ruf des Sanatoriums zurück, das vor allem in den Anfangszeiten deutlich mehr medizinische Erfolge für sich verbuchen konnte als das einige Meilen landeinwärts liegende Oregon State Hospital. Seit dem verheerenden Feuer, bei dem das Gebäude 1965 fast komplett ausgebrannt ist und 42 Menschen ums Leben gekommen sind, ranken sich jedoch zahlreiche Spekulationen um das ehemalige Sanatorium, die Zweifel an den öffentlichen Stellungnahmen säen. Böse Zungen behaupten, das Mourning Hill Sanatorium hätte nur so viele medizinische Erfolge für sich verbuchen können, weil Ärzte und Pfleger nicht vor den überwiegend grausamen Experimenten zurückschreckten, denen mit einer psychischen Erkrankung diagnostizierte Patienten um die Jahrhundertwende ausgesetzt waren. Das Pflegepersonal der Nerven- und Heilanstalt war nicht etwa seiner Zeit und einigen namhaften Kollegen voraus, sondern schlicht und ergreifend besser darin, die als Behandlung geltenden Praktiken vor den zunehmend kritischer werdenden Augen der Öffentlichkeit zu verbergen. Und als das nicht mehr möglich war, wurden alle Beweise und Mitwisser beseitigt oder zum Schweigen gebracht. Schenkt man diesen Verschwörungstheorien nur einen Funken Glauben, geht das tragische Unglück also auf einen ganz klaren Fall von Brandstiftung zurück. Theorien wie diese liefern allerdings maximal eine vage Erklärung für die sonderbaren Ereignisse, die sich in unregelmäßigen Abständen in den geschwärzten Ruinen der ehemaligen Nervenheilanstalt und dem brachliegenden Umland zutragen. 1997 mussten Bauarbeiten, bei denen die wie ein Schandfleck über der Stadt thronenden Überreste des Gebäudes einem neuen Krankenhaus weichen sollten, wegen einer Reihe von Unfällen abgebrochen werden. Jugendliche, die sich auf das Gelände oder ins Gebäude wagen, berichten von seltsamen Geräuschen, geisterhaften Schritten und Türen, die sich ohne ihr Zutun öffnen. Und in manchen windstillen Nächten sind vom Hügel angeblich die Schreie und das Wehklagen derjenigen zu hören, die im Mourning Hill Sanatorium ihr Leben gelassen haben. Das ehemalige Monument des medizinischen Fortschritts ist nun ein Mahnmal, das – sofern man den Gerüchten und diversen Horrorfilmen glauben mag – mit rußgeschwärzten Mauern an das Leid der Patienten und medizinisches Fehlverhalten erinnert. |