Aktueller InPlay-Zeitraum | Willkommen, Fremder | ||
März bis Mai 2021
Nach den dunklen Wintermonaten hält endlich der Frühling Einzug in Mourning Hill. Das Wetter ist oft wechselhaft, mit frischen Frühlingsbrisen und gelegentlichen Regenschauern, die die Küstenlandschaft aus ihrem langen Winterschlaf reißen. Und auch die Bewohner der Stadt schließen sich an. Spätestens beim Jahrmarkt, der im April seine Pforten öffnet, kriechen auch die griesgrämigen Nachbarn wieder aus ihrer Höhle, während die Abenteuerlustigen sich auf den Weg zu einer ganz besonderen Party machen. Tidewater Island beckons, und nach diesem Abend wird nichts mehr sein wie zuvor.
|
|
Kalender | |
|
![]() ![]() ![]() Seit jeher liefert die von schroffen Felsen, flachen Stränden und Dünen beherrschte Küste Oregons Stoff für Geschichten, die eins gemein haben: Sie warnen vor den sich unter tosenden Wellen verbergenden Tücken des Pazifischen Ozeans, denen bereits zahlreiche Schiffe mitsamt ihrer Besatzung zum Opfer gefallen sind. Eins davon war die unter spanischer Flagge segelnde Galeone La Trinidad. Beladen mit erlesenen Gewürzen, feinsten Stoffen, Elfenbein und – so munkeln einige noch heute – einer nicht unerheblichen Menge Gold, stach das gewaltige Schiff in Manila in See, um die Handelsroute nach Mexiko weiter auszubauen. Angekommen ist die kostbare Fracht dort jedoch nie, denn die Reise der La Trinidad fand 1829 vor der Küste Oregons ein jähes Ende. Die Gerüchte, dass die spanische Galeone an den zerklüfteten Felsen von Tidewater Island zerschellt sein könnte, halten sich hartnäckig. Sogar über die Grenzen von Mourning Hill hinaus. Betritt man am späten Abend die Kneipe, die der Hauptkundschaft entsprechend den Namen The Fishermen trägt, sprechen von Wind und Wetter gezeichnete Männer und Frauen hinter vorgehaltener Hand über Besatzungsmitglieder, die sich und alles, was sie tragen konnten, vor den Fluten gerettet und hier ein neues Leben begonnen haben. Manche gehen sogar so weit und behaupten, dass irgendwo entlang der Küste oder vielleicht sogar in der nur bei Ebbe zugänglichen Grotte unter Tidewater Island eine bis zum Rand mit Gold gefüllte Truhe verborgen ist, die auch schon den ein oder anderen Schatzsucher auf den Plan gerufen hat. Gefunden wurden bislang allerdings nur längst aufgegebene Schmugglerverstecke, weswegen die meisten Bewohner der Stadt Tidewater Island heute in erster Linie mit dem Unglück in Verbindung bringen, das sich im Juni 2018 ereignet hat. Das Gerede über verlorenes Gold ist für die meisten bloß Seemannsgarn und damit auf einer Stufe mit nächtlichen Sirenengesängen, die unaufmerksame Seeleute in den Tod locken. |